Das Quartier der Chinesen in Bangkok wird wie in den europäischen und amerikanischen Städten "Chinatown" genannt. Es mag auf den ersten Blick etwas befremdlich sein in einer asiatischen Stadt ein Viertel für die Chinesen - also auch eine Asiatische Rasse - zu finden. Doch die geschäftstüchtigen Chinesen wurden wie die Juden in Europa als Bedrohung angesehen und in gesonderte Viertel gesteckt.

Chinatown ist sehr eng gebaut - kleine Gassen führen zu kleinen engen Wohnungen. Die Gasse ist der Spielplatz der Kinder, der Arbeitsplatz der Eltern und bietet gleichzeitig auch noch Platz um das Essen zuzubereiten und zu essen.

Durch einen kleinen Zwischenraum habe ich ihn erspäht - einen ruhigen und ansonsten leeren Hinterhof. Die Fassade in bunten Farben gehalten steht dort ein Chinesischer Tempel. Der Tempel ist anders als all die anderen Thai-Tempel in Bangkok. Rot die dominierende Farbe und grell bunt die Buddha-Statue.

Mitten im Gewusel steht er - der Polizist aus Buri-Ram, einer kleinen Ortschaft im Isaan. Mit einem kleinen aber umso lauteren Megafon versucht er dem Verkehr auf der Strasse und der kleinen Gassen her zu werden. Die Autos scheinen dabei das kleinere übel zu sein, wenn man von dem Fahrer des SUV absieht der sein Haltesignal allzu offensichtlich ignorieren wollte. Nein die Heerscharen von Besuchern des Marktes die unaufhörlich aus den kleinen engen Gassen quellen, machen ihm zu schaffen. Frauen mit Tüten behangen und Kinder im Schlepptau, Händler mit Handwagen oder Mopeds die durch das Dickicht von Leuten Ihre Waren zu den Verkaufsständen bringen wollen, müssen gebändigt werden. Mit dem Megafon - statt der sonst üblichen Trillerpfeife - verschafft er sich Gehör.

Chinatown in der Nacht, Aufnahmen aus dem Jahr 2016.